05.07.2021

Chancengerechtigkeit

Nicht nur Einsteins Pose beherrschen sie gut

Auch physikalische Gesetze und Formeln wenden sie gekonnt an. Am 3.-4. Juli organisierte die Physik-Olympiade ein Wochenende für junge Frauen, die sich für Physik begeistern.

Zunge raus: Was Einstein kann, können wir auch, sagen sich die Teilnehmerinnen, hier vor dem Einstein-Museum in Bern.

Mit viel guter Laune startet das Wochenende auf der grossen Schanze in Bern.

Treffen mit Physik-Studentinnen auf dem Gurten

Bei der Physik-Olympiade sind Teilnehmerinnen in der Minderheit, dies insbesondere an der Finalrunde oder an internationalen Olympiaden. Damit sich die Teilnehmerinnen der letzten beiden Jahre mit anderen Frauen austauschen und vernetzen können, haben Freiwillige der Physik-Olympiade ein Wochenende für sie organisiert.

Physik in der Altstadt von Bern

Am Samstag ging es los: Nach einem gemütlichen Kennenlernen machten sich die Teilnehmerinnen auf die Spuren von Einstein im historischen Museum Bern. Es blieb nicht beim Betrachten und Bestaunen: Bei der anschliessenden Schnitzeljagd haben die Teilnehmerinnen ihr physikalisches Wissen und Können gleich selbst angewandt. Sie berechneten die Länge des Pendels der Zytglogge, erforschten eine Wetterstation an der Aare und lösten Rätsel am Bärengraben. Der Regenschauer konnte die Teilnehmerinnen nicht davon abhalten, unermüdlich an den Aufgaben zu knobeln. Gespannt warteten sie am Abend auf die Lösungen und liessen den Tag mit einer Runde Tischfussball ausklingen.   

Austausch mit Physikerinnen und Physikstudentinnen auf dem Gurten

An der frischen Luft auf dem Berner Hausberg bot der Sonntag Zeit und Raum für einen intensiven Austausch: mit Studentinnen des ETH-Mentoring Programms, mit Akademikerinnen und mit den Organisatorinnen der Physik-Olympiade. Die Teilnehmerinnen erfuhren viel darüber, wie ein Physik-Studium aussieht und welche Berufsperspektiven sich ihnen dadurch eröffnen. Dieses Meet & Greet half den jungen Frauen, wertvolle Kontakte zu knüpfen und sich in ihrer Studienwahl zu bestärken. 

 

Die Teilnehmerinnen sind sich einig: Gerade in Corona-Zeiten haben sie dieses persönliche Treffen in einer kleinen Frauen-Gruppe sehr geschätzt. Am liebsten hätten sie gleich eine ganze Woche gemeinsam verbracht. Die Mehrheit von ihnen beginnt ihr Studium und kann somit nicht mehr an der Physik-Olympiade teilnehmen. Aber wer weiss: Vielleicht bleiben sie uns als Freiwillige der Physik-Olympiade erhalten. Der nächsten Generation von Teilnehmerinnen raten sie, auch entgegen allen Selbstzweifeln an der Physik-Olympiade teilzunehmen:

 

«Man bzw. Frau hat nichts zu verlieren, sondern kann nur gewinnen.»

 

 

Dieses Wochenende wurde im Rahmen des Projektes «Chancengerechte Bildung» der Wissenschafts-Olympiade organisiert. Ziel ist es, bei der Physik-Olympiade den Frauenanteil zu erhöhen und die Teilnehmerinnen dank weiblichen Rollenvorbilder für einen wissenschaftlichen Werdegang zu ermutigen.

 

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