Neue Technologien, kleinste Teilchen, schwarze Löcher… die Finalistinnen und Finalisten der Physik-Olympiade sind von ihrem Fach fasziniert. Am 20. und 21. März stellten die 26 Jugendlichen ihr Wissen unter Beweis. Bei der Rangverkündung am 10. April wurden fünf von ihnen mit Goldmedaillen geehrt:
Silber geht an: Oli Marti und Thubalenkosi Vuadens (oben links bzw. rechts, während der zweiten Runde der diesjährigen Physik-Olympiade), Raphael Zumbrunn (u.l.), Ramon Wick (u.m.), Anastasia Sandamirskaya (u.r.).
Bronze geht an: Michal Oskedra, Florence Bur, Fabian Eugster (oben, v. l. n. r), Alexandra Smirnova, Yasmina Grossenbacher, Colin Parisod (unten, v. l. n. r.)
Bei der virtuellen Rangverkündung wurde in einer Präsentation die Arbeit der Schweizer Firma «DECTRIS» vorgestellt, welche Detektoren für die Forschung entwickelt.
Kylian Gauteron, Lycée-Collège des Creusets (VS)
Valentin Hächler, Gymnasium Oberwil (BL)
Raphael Burkardt, ehem. Kantonsschule Uster (ZH)
Andres Neff, Kantonsschule Kollegium Schwyz (SZ)
Mathieu Zufferey, Lycée-Collège de la Planta (VS)
Die Goldmedaillisten sowie einige der mit Silber und Bronze ausgezeichneten Teilnehmenden werden die Schweiz im Sommer an der Internationalen und der Europäischen Physik-Olympiade (IPhO und EuPhO) vertreten (siehe Rangliste). Während noch offen ist, ob das Schweizer Team für die IPhO nach Litauen reisen wird, geht die EuPhO online.
Heimlieferung für Experimente
Das Finale der Schweizer Physik-Olympiade fand wegen der Pandemie ebenfalls in einer virtuellen Version statt. Michal Oskedra erzählt, er habe entgegen seiner Befürchtungen recht viel Kontakt mit den anderen gehabt. Dennoch hätten sich die Jugendlichen lieber persönlich getroffen. Bei manchen litt die Motivation darunter, dass alles online war, allerdings loben sie die engagierte Organisation. Die Freiwilligen der Physik-Olympiade scheuten keine Mühen, um eine praktische Prüfung von zuhause aus zu ermöglichen. Den Teilnehmenden wurde die nötige Ausrüstung zugeschickt, um ein Pendel zu basteln, mit welchem sich die Erdbeschleunigung messen lässt. Dazu kamen zwei theoretische Prüfungen, in denen verschiedene Themen aus der Physik behandelt wurden. In einer Aufgabe ging es beispielsweise darum, die Funktionsweise der sogenannten Wirbelstrombremse zu analysieren, welche Züge mit einem Magnetfeld verlangsamt.
Die kleine und die grosse Welt
Die jungen Talente der Physik-Olympiade sind sich einig: Physik ist spannend – und wichtig. «Fortschritt in der Physik ist immer ein allgemeiner Fortschritt in der Technologie», meint Ramon Wick. Der Erstplatzierte Kylian Gauteron kam über das Programmieren auf die Physik und interessiert sich vor allem für deren Schnittstelle mit digitalen Technologien. Alexandra Smirnova fügt hinzu: «Die Physik ermöglicht neue Technologien und Erfindungen, betrifft aber auch Grundlagen, da sie die Welt um uns herum erklärt». Anastasia Sandamirskaya und Raphael Zumbrunn begeistert besonders, dass die Physik sowohl die kleinsten Teilchen wie auch Planeten, Galaxien und Schwarze Löcher beschreibt. «Mich treibt ein Drang an, Dinge verstehen zu wollen, ihnen auf den Grund zu gehen», fügt Oli Marti hinzu. «Die Physik ist dafür oftmals ein universelles Werkzeug».
Rangliste
Rang
Internationale
Teilnahme
Vorname
Nachname
Schule
Kanton
1. Gold
IPhO
Kylian
Gauteron
Lycée-Collège des Creusets
VS
2. Gold
IPhO
Valentin
Hächler
Gymnasium Oberwil
BL
3. Gold
EuPhO
Raphael
Burkardt
Kantonsschule Uster
ZH
4. Gold
EuPhO
Andres
Neff
Kantonsschule Kollegium Schwyz
SZ
5. Gold
IPhO
Mathieu
Zufferey
Lycée-Collège de la Planta
VS
6. Silber
IPhO
Oli
Marti
Gymnasium Münchenstein
BL
7. Silber
IPhO
Raphael
Zumbrunn
Gymnasium Thun
BE
8. Silber
EuPhO
Thubalenkosi
Vuadens
Gymnasium Neufeld
BE
9. Silber
EuPhO
Anastasia
Sandamirskaya
Hull's School Zurich
ZH
10. Silber
Ramon
Wick
Kantonsschule Olten
SO
11. Bronze
Michal
Oskedra
Gymnasium Oberwil
BL
12. Bronze
Florence
Bur
Gymnasium Oberwil
BL
13. Bronze
EuPhO
Fabian
Eugster
Kantonsschule Trogen
AR
14. Bronze
Alexandra
Smirnova
Collège Calvin
GE
15.* Bronze
Yasmina
Grossenbacher
Gymnase français de Bienne
BE
15.* Bronze
Colin
Parisod
Gymnase Provence
VD
17.
Libor
Nogly
Kantonsschule Kollegium Schwyz
SZ
18.
Louis
Zünd
Kantonsschule am Burggraben
SG
19.
Etienne
Gilgien
Kantonsschule Zürich Nord
ZH
20.
Alba-Miren
Taddei
Gymnase de la Cité
VD
21.
Viviane
Ludi
Gymnase de Renens
VD
22.
Cameo
Hochstrasser
Alte Kantonsschule Aarau
AG
23.
Rebecca
Stadler
Kantonsschule Wettingen
ZH
24.
Lukas
Münzel
Gymnasium Bäumlihof
BS
25.
Anna
Khristolyubova
Kantonsschule Zug
ZG
26.
Charlotte
Dawson-Townsend
Kantonsschule Zug
ZG
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Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.