Schweizer Physik-Olympioniken zeigen, was sie können
Bei der Internationalen Physik-Olympiade (IPhO) vom 17. bis 24. Juli lösten Jugendliche aus über 70 Ländern anspruchsvolle Aufgaben über LED, Erdbebenwellen oder Quantenphysik. Die fünf Teilnehmer aus der Schweiz verbrachten den virtuellen Wettbewerb in Signau (BE) – und staubten eine Bronzemedaille und drei Ehrenmeldungen ab.
Von links nach rechts: Nicolà Gantenbein (Leader), Mathieu Zufferey, Kylian Gauteron, Valentin Hächler, Oliver Marti, Raphael Zumbrunn, Lionel Philippoz (Leader). (Bild: Physik-Olympiade)
Die fünf Teilnehmer aus der Schweiz verbrachten den virtuellen Wettbewerb im Emmental. (Bild: Markus Meier)
Raphael Zumbrunn (Bild: Markus Meier).
Kylian Gauteron (Bild: Markus Meier)
Oliver Marti (links) und Mathieu Zufferey (rechts). (Bild: Markus Meier)
Kylian Gauteron (Bild: Markus Meier)
Raphael Zumbrunn (Bild: Markus Meier).
Oliver Marti (Bild: Markus Meier).
Mathieu Zufferey (Bild: Markus Meier).
Valentin Hächler (Bild: Markus Meier).
Gemeinsames Fondue-Essen der Schüler und Leiter (Bild: Physik-Oympiade)
Kylian Gauteron, Lycée-Collège des Creusets (VS)
Mathieu Zufferey, Lycée-Collège de la Planta (VS)
Oliver Marti, Gymnasium Münchenstein (BL)
Raphael Zumbrunn, Gymnasium Thun (BE)
Valentin Hächler, Gymnasium Oberwil (BL)
Raphael Zumbrunn sicherte sich mit seiner Leistung eine Bronzemedaille. Kylian Gauteron, Mathieu Zufferey und Valentin Hächler wurden je mit einer Ehrenmeldung ausgezeichnet.
Wellen im Boden und Teilchen in Boxen
Der Platz auf der Rangliste entschied sich in zwei fünfstündigen Prüfungen am 19. und 21. Juli. Zuerst stand die praktische Prüfung an, bei der sich die Jugendlichen beispielsweise mit den Eigenschaften von Kondensatoren und Leuchtdioden befassten. Da die IPhO wegen der Pandemie nicht vor Ort im Gastgeberland Litauen stattfinden konnte, war das notwendige Material für die Experimente im Voraus per Post in der ganzen Welt verschickt worden. In der theoretischen Prüfung ging es unter anderem um die Ausbreitung von Erdbebenwellen im Boden oder um einen sogenannten «Particle in a Box». Gemeint ist damit eine Simulation von Elektronen, bei der das Potential innerhalb einer theoretischen Box null ist und ausserhalb der Box unendlich. «Damit lassen sich zum Beispiel Absorptions- oder Emissionsspektren von organischen Molekülen vorhersagen», erklärt Nicolà Gantenbein, Freiwilliger der Physik-Olympiade.
Auch jenseits der Prüfungen hatte die IPhO 2021 etwas zu bieten – wenn auch nur online. Unter anderem gab es einen virtuellen Stadtrundgang durch Vilnius, Spiele oder auch einen Vortrag des Schweizer Nobelpreisträgers Didier Queloz. Für Valentin Hächler war das Highlight die Zeit, die er mit den anderen Schweizer Teilnehmern im gemeinsamen Lager verbringen konnte. «Die Stimmung war sehr gut und entspannt», meint der 19-Jährige. Mathieu Zufferey schätzte die Teilnahme an der Physik-Olympiade so sehr, dass er die Erfahrung gerne weitergeben möchte. Der angehende EPFL-Student kann nach dem Schulabschluss nicht mehr teilnehmen, will sich aber freiwillig für die Organisation von Wissenschafts-Olympiade engagieren: «Ich will den Kontakt zu den tollen Leuten zu halten, die ich kennengelernt habe, und jüngeren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, auch an solchen interessanten Events teilzunehmen.»
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.