Zweimal Silber und Bronze an Europäischer Physik-Olympiade
Vom 13. Juni bis 17. Juni fand in Sofia, Bulgarien die 9. Europäische Physik-Olympiade statt. Rund 190 Jugendliche aus 40 Ländern zeigten, wie kreativ sie sind: Sie lösten herausfordernde Physik-Aufgaben - von Optik über Mechanik bis zu Magnetismus. Dem Schweizer Team gelang dies sehr gut: Es gewann die allerersten zwei Schweizer Silbermedaillen am Anlass.
An der Schlusszeremonie in Sofia am 17. Juni: Fynn Krebser, Noelia Cheridito, Luis Gördes, Svenja Felber und Elias Baumann. Bilder: Luis Jost, Physik-Olympiade
Silber geht an Fynn Krebser (links) und Elias Baumann (rechts).
Bronze für Svenja Felber (Mitte) und Noelia Cheridito (rechts)
Luis Gördes gewann eine Honorable Mention.
Die Schweizer Delegation mit den Team-Leader Luis Jost und Jehan Alsawaf.
Die Schweizer Jugendlichen am Wettbewerbstag.
Nebst Physik gab es auch Zeit für Sightseeing in Sofia.
Elias Baumann (Realgymnasium Rämibühl, ZH) und Fynn Krebser (ehem. Kantonsschule Zürcher Unterland, ZH) gewinnen je eine Silbermedaille - es sind die ersten Silbermedaillen überhaupt für die Schweiz, seit sie am Anlass teilnimmt. Noelia Cheridito (ehem. Kantonsschule Glarus, GL) und Svenja Felber (Kantonsschule Trogen, AR) wurden mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Luis Gördes (Stiftsschule Engelberg, OW) erhielt eine Ehrenmeldung. “So gut hat ein Schweizer Team noch nie abgeschnitten”, freut sich Luis Jost. Er ist einer der ehrenamtlichen Organisatoren der Physik-Olympiade und hat die Delegation nach Bulgarien begleitet. Zusammen mit der Studentin Jehan Alsawaf, die sich nebst der Physik auch für die neue Schweizer Astronomie-Olympiade engagiert.
Die Welt mit Physik verstehen
Die Jugendlichen lösten zwei fünfstündige Prüfungen. Nebst theoretischen Aufgaben zu Optik, Mechanik und Magnetismus wurde es auch ganz praktisch: Bei der experimentellen Prüfung ging es um die Grundlagen neuronaler Netze, die als elektrische Schaltkreise modelliert wurden. Und um optische Beugung, mit der unsichtbare Strukturen auf einer dünnen Folie enthüllt werden konnten. Bronzemedaillengewinnerin Svenja ist glücklich mit der Themenwahl: “Die erste Theorie- und die zweite Experimentalaufgabe waren zu Optik, das liegt mir, ich fand die Aufgaben super.”
Die Schweizer Teilnehmenden mögen Physik aus verschiedenen Gründen: Fynn findet sie toll, weil sie Kreativität voraussetzt: “Diese braucht man, um die Probleme zu lösen.” Zudem findet er es interessant, dass man “mit wenig Theorie extrem komplexe Aufgaben kreieren kann”. Für Luis ist Physik hilfreich, weil sie Phänomene verständlich macht, “wie zum Beispiel die Reflexion an einem Stuhlbein”.
Abschluss auf dem Höhepunkt
Für Elias, Fynn, Noelia und Luis bedeutet die Europäische Physik-Olympiade (EuPhO) auch das Ende ihrer Teilnahmen an den Wissenschafts-Olympiaden. “Wir sind glücklich, mit einem Höhepunkt abzuschliessen", erzählt Elias. Die Vier werden sich an zwei Orten wieder begegnen: An der ETH Zürich, wo Noelia und Luis bald Maschineningenieurwissenschaften studieren werden, während Elias und Fynn sich für ein Physik-Studium entschieden haben. Und zweitens als Organisatorinnen und Organisatoren der kommenden Physik-Olympiade 2025/26, wo sie ihr Wissen und ihren Enthusiamus an jüngere Schülerinnen und Schüler weitergeben werden.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Jedes Jahr gibt es 11 Olympiaden und etwa 10’000 Teilnahmen: Workshops, Lager und Prüfungen in Astronomie, Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. Die besten Teilnehmenden vertreten die Schweiz an internationalen Wettbewerben.
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